Bei der ganzheitlichen Physiotherapie betrachtet man den menschlichen Körper in seiner Gesamtheit. Hierbei werden alle Strukturen, die an einer Bewegungsstörung beteiligt sein könnten, untersucht und behandelt. Die Behandlungsform der ganzheitlichen Physiotherapie basiert auf 4 Prinzipien, die für die Gesundheitsförderung von sehr großer Bedeutung sind:
1. Leben = Bewegung
Unser Leben ist in ständiger Bewegung. Die Mobilität aller Gewebe ist der Garant für die Gesundheit des Körpers. Die Bewegungsstörung wird somit als die Einschränkung der Bewegung eines Gelenkes, eines Gewebes oder eines Organs definiert.
2. Das Ganzheitsprinzip
Unser Organismus ist ein unteilbares Ganzes. Das bedeutet, dass er nicht nur eine Aneinanderreihung verschiedener Teile ist, sondern das Resultat ihrer funktionellen und pathologischen Zusammenhänge darstellt. Die Störung eines Körperteils verursacht eine Kettenreaktion im gesamten Organismus; somit bedarf es der Harmonisierung des Ganzen um einen Teil des Körpers wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
“Der menschliche Körper besitzt kurative Substanzen“ (A.T. Still). Dieses Prinzip gilt nicht nur für den Immunbereich, sondern auch für alle anderen Systeme. Die Normalisierung eines gestörten Systems benötigt eine Information, um den Autoregulationsmechanismus auszulösen, der das funktionelle Gleichgewicht des Körpers wiederherstellt.
4. Abhängigkeit von Struktur und Funktion
“Die Struktur verwaltet die Funktion“ (A.T. Still). “ Die Funktion bildet das Organ“ (Darwin). Es besteht eine ständige Wechselbeziehung zwischen Struktur und
Funktion unseres Körpers. Der Therapeut normalisiert Störungen der Funktion; strukturelle Bewegungsstörungen begrenzen das Aktionsfeld. Die Normalisierung der Funktion hat einerseits eine
heilende, andererseits eine vorbeugende Wirkung, d.h. die Wiederherstellung der Funktion bewahrt die Struktur vor Schäden.